Der Vesuv ist einer der berühmtesten Vulkane der Welt – und gleichzeitig einer der am besten überwachten. Trotzdem stellt sich fast jeder Besucher die gleiche Frage: Ist es eigentlich gefährlich, den Vesuv zu besuchen? Der Gedanke ist verständlich. Schließlich hat der Ausbruch des Jahres 79 n. Chr. Pompeji und Herculaneum unter sich begraben und ist bis heute eines der dramatischsten Naturereignisse der Geschichte.

Die gute Nachricht: Ein Vesuv-Besuch ist für Touristen heute sicher. Italien investiert enorm viel in die Überwachung des Vulkans, und ein plötzlicher Ausbruch ohne Vorwarnung gilt als praktisch ausgeschlossen. Trotzdem ist es sinnvoll, die Hintergründe zu kennen – denn der Vesuv ist ein aktiver Vulkan, und genau das macht ihn so faszinierend.
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1. Warum der Vesuv heute nicht einfach „plötzlich“ ausbricht
Viele stellen sich vor, dass ein aktiver Vulkan jederzeit ausbrechen könnte. Beim Vesuv ist das jedoch nicht der Fall. Der Vulkan wird vom italienischen Vulkanforschungsinstitut INGV (Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia) lückenlos überwacht. Über 100 verschiedene Messstationen registrieren Veränderungen im Inneren des Vulkans.
Zu den wichtigsten Messmethoden gehören:
- Seismik: Erdbebenaktivität wird rund um die Uhr registriert.
- GPS-Messungen: Hebt oder senkt sich der Boden?
- Gasanalysen: Wie viel CO₂, Schwefel oder Wasserdampf treten aus?
- Thermografie: Wärmebilder zeigen Veränderungen am Krater.
- Geochemie: Proben aus Fumarolen und Thermalquellen werden laufend geprüft.
Bevor ein Vulkan ausbricht, kündigt sich das normalerweise durch eine Kombination dieser Faktoren an. Beim Vesuv würde man also Wochen bis Monate vorher Veränderungen sehen. Eine plötzliche Explosion wie im Jahr 79 n. Chr. ist nach heutigen Kenntnissen sehr unwahrscheinlich.
2. Welche Warnstufe hat der Vesuv aktuell?
Italien arbeitet mit einem vierstufigen Warnsystem:
- Grün: Ruhephase
- Gelb: leichte Veränderungen – erhöhte Überwachung
- Orange: mögliche Vorbereitungen für Schutzmaßnahmen
- Rot: akute Ausbruchsgefahr, Evakuierung
Der Vesuv steht seit vielen Jahren auf „gelb“. Das bedeutet: Der Vulkan wird verstärkt überwacht, es gibt leichte Aktivitäten, aber keine Gefahr für Besucher oder die Bevölkerung.
Ein Wechsel auf „orange“ oder „rot“ wäre sofort international in den Nachrichten – und der Zugang zum Vulkan würde von den Behörden unmittelbar geschlossen.
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3. Wie gefährlich ist ein Besuch am Kraterrand?
Für Touristen ist der Besuch sicher. Der Zugang ist nur möglich, wenn der Vulkan vollständig freigegeben ist. Der Wanderweg ist breit, stabil und führt nicht in riskante Bereiche.
Diese Risiken existieren theoretisch, sind aber minimal:
- Steinschlag: äußerst selten, da der Weg weit vom steilen Innenhang entfernt liegt.
- Starker Wind: kann unangenehm sein, aber gefährlich nur bei extremen Bedingungen.
- Hitze & Sonne: unterschätzt, der Vesuv ist fast komplett schattenlos.
- Lose Schotterstrecken: leichte Rutschgefahr, aber harmlos mit normalen Schuhen.
Der Weg ist daher eher körperlich leicht bis mittel anstrengend, aber nicht gefährlich.
4. Wie oft bricht der Vesuv aus?
Der Vesuv ist seit 1944 nicht mehr ausgebrochen. In den Jahrhunderten davor gab es immer wieder Aktivitäten, aber nicht in regelmäßigen Zyklen. Wissenschaftlich betrachtet ist der Vesuv in einer Ruhephase, aber keinesfalls „erloschen“.
Typische Ausbrüche waren in der Vergangenheit:
- 79 n. Chr.: Plinianischer Ausbruch – völlige Zerstörung von Pompeji
- 1631: großer explosiver Ausbruch
- 1906: starker Ausbruch mit Lavaströmen
- 1944: bisher letzter Ausbruch
Aktuell gibt es keine Hinweise darauf, dass ein neuer Ausbruch bevorsteht. Wäre das der Fall, würden zuerst „Anomalien“ gemeldet – Monate vorher.
5. Die „Rote Zone“ – was bedeutet das?
Die italienische Regierung hat rund um den Vesuv eine Zone definiert, die im Falle einer zukünftigen Eruption geräumt werden müsste. Sie umfasst ca. 25 Gemeinden südlich von Neapel mit über 600.000 Menschen.
Als Tourist befindest du dich nicht dauerhaft in dieser Zone, nur während deines Besuchs am Vulkan. Und: Der Weg zum Krater liegt am äußersten, sicheren Rand des Gebietes – außerhalb der dicht besiedelten Zonen.
Für den Fall einer ernsten Warnstufe gäbe es einen detaillierten Evakuierungsplan, der regelmäßig aktualisiert wird. Touristen wären die ersten, die den Zugang verlieren, lange bevor eine Evakuierung startet.
6. Realistische Risiken für Touristen
Ein Besuch am Vesuv birgt im Alltag eher typische Outdoor-Risiken:
- Hitze & Dehydrierung: absolut real – es gibt keinen Schatten.
- Rutschiger Schotter: kleine Rutschgefahr.
- Starker Wind: gefährlich für Hüte, nicht für Menschen.
- Plötzliche Nebelbildung: kann die Sicht kurzfristig einschränken.
All das sind keine vulkanischen Gefahren, sondern normale Bedingungen beim Wandern in einer exponierten Landschaft.
7. Was würde bei echten Warnzeichen passieren?
Falls das INGV veränderte Aktivität feststellt, würde es folgende Schritte geben:
- Sperrung des Kraters: Sofortiger Stopp aller Besucher.
- Erhöhte Medienberichte: Italienische Behörden informieren aktiv.
- Überwachung wird intensiviert: zusätzliche Analysen und Gasmessungen.
- Evakuierungsphase (nur bei „rot“): Bevölkerung würde in Ruhe evakuiert.
Touristen würden in allen Fällen viel früher betroffen sein – also ganz aus dem Gefahrenbereich draußen.
8. Ist der Vesuv sicherer als andere aktive Vulkane?
Ja. Im Vergleich zu vielen Vulkanen weltweit (wie Etna, Stromboli, Island oder Hawaii) gilt der Vesuv als:
- extrem gut überwacht
- stark reguliert
- streng kontrolliert (Zugang nur mit Ticket und Sicherheitsteam)
Viele andere Vulkane dürfen ohne Kontrolle betreten werden. Beim Vesuv ist das anders: Jeder Besucher wird registriert, und nur die freigegebenen Bereiche sind zugänglich.
9. Gaskonzentrationen – besteht Gefahr?
Am Kraterrand gibt es kaum Fumarolen (Gasquellen). Panikmachende Szenarien mit giftigen Gasen treffen auf den Vesuv nicht zu. Die wenigen Gase, die austreten, sind so gering, dass sie nicht gefährlich sind.
Das INGV misst Gase permanent – der Zugang wäre bei Problemen sofort geschlossen.
10. Verhaltensregeln für einen sicheren Besuch
- Bleibe auf den Wegen.
- Halte Abstand vom Kraterrand.
- Trage feste Schuhe.
- Nimm Wasser mit.
- Besuche den Vesuv nicht bei Sturmwarnung.
Mit diesen einfachen Regeln ist der Besuch vollkommen unproblematisch.
11. Fazit: Wie gefährlich ist der Vesuv wirklich?
Ein Besuch des Vesuvs ist so sicher wie jeder gut organisierte Naturausflug. Die größten Risiken sind nicht vulkanischer Natur, sondern alltägliche Dinge wie Hitze, Wind oder der steile Schotterweg. Dank der engmaschigen Überwachung wäre ein Ausbruch frühzeitig erkennbar, und Touristen wären längst vom Berg entfernt, bevor offizielle Maßnahmen greifen.
Wenn du dich also gefragt hast, ob du dich beim Besuch des Vesuvs unsicher fühlen musst – die Antwort lautet klar: Nein. Der Vesuv ist ein faszinierender, aber sicherer Ort, solange du dich an die ausgewiesenen Wege hältst und die Hinweise der Ranger beachtest.
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