Pompeji war nicht nur eine Handelsstadt – es war ein kulturelles Zentrum. Musik, Tanz, Kunsthandwerk, Malerei, Mosaike und Skulpturen spielten eine zentrale Rolle im Alltag. Die außergewöhnlich gut erhaltenen Fresken, Statuen und Musikinstrumente geben uns ein detailliertes Bild davon, wie kunstliebend und ästhetisch die Pompejaner waren. Dieser Artikel zeigt, welche Kunstformen in Pompeji existierten, wie Musik im Alltag klang und warum die Stadt ein einzigartiges Fenster in die römische Kulturgeschichte ist.

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Pompeji als Kulturzentrum der Antike
Die Bewohner Pompejis lebten in einer Stadt voller Kunst. Häuser waren reich dekoriert, öffentliche Gebäude mit Statuen geschmückt, und Musik begleitete religiöse Zeremonien, Feste, Feiern und private Abendessen. Pompeji war ein Ort, an dem Kunst und Alltag eng miteinander verbunden waren.
Warum wissen wir so viel über Kunst in Pompeji?
- tausende Fresken wurden durch Asche konserviert
- Mosaike sind in exzellentem Zustand
- Musikinstrumente wurden in Häusern gefunden
- Theater & Konzertgebäude sind außergewöhnlich gut erhalten
- Graffiti zeigt Lieder, Gedichte und kreative Ausdrücke
Pompeji ist eine der wichtigsten archäologischen Quellen für Kunst in der Antike.
Musikinstrumente in Pompeji – so klang die Stadt
Musik war allgegenwärtig: in Häusern, Tavernen, Thermen, Tempeln und Theatern. Die wichtigsten Instrumente der Pompejaner:
1. Saiteninstrumente
- Lyra – das beliebteste Instrument
- Harfe
- Kithara – größere Version der Lyra, für Profis
2. Blasinstrumente
- Flöten (Doppelflöten, Oboen-ähnlich)
- Trompeten (für Militär & Prozessionen)
3. Schlaginstrumente
- Trommeln
- Zimbeln
- Klappern aus Bronze
Fresken zeigen Musiker in Gärten, bei Festen und in religiösen Ritualen.
Unser Tipp: Eintrittspreise und Tickets für Pompeji 2025Die Eintrittskarten sind nicht ganz preiswert, aber für so eine weltbekannte Sehenswürdigkeit aber auch nicht überteuert. Kinder unter 18 Jahre sind frei (Ausweis wird kontrolliert). Sehr viele Besucher kaufen die Pompei-Tickets vorher im Internet, unter anderem um stundenlanges Anstehen an einer Kasse am Eingang zu vermeiden. Es gibt eine gute deutschsprachige Webseite für die Tickets: Hier Klicken |
Musik im Alltag der Pompejaner
Musik diente vielen Zwecken – von Unterhaltung bis Religion.
Musik bei Festen
- Saturnalien
- Hochzeiten
- Bankette
- religiöse Feiertage
Musiker spielten live, begleitet von Tänzerinnen und Sängern.
Musik in Tempeln
Opferzeremonien wurden fast immer musikalisch begleitet. Flötisten und Sänger hatten eine wichtige rituelle Rolle.
Musik im Theater
Im Großen Theater Pompejis wurden Stücke musikalisch untermalt. Das Odeon (Kleines Theater) war speziell für Musik und Lyrik gebaut.
Kunst in Pompeji – ein lebendiges Museum
Pompeji bietet eine einzigartige Bandbreite an Kunstformen:
- Fresken
- Mosaike
- Skulpturen
- Reliefs
- Schmuckgestaltung
- Wanddekorationen
- Graffiti
Die Häuser Pompejis waren farbenfroh und reich verziert – ein deutlicher Gegensatz zu den weißen Marmorfassaden, die man heute mit Rom verbindet.
Fresken – die bedeutendste Kunstform Pompejis
Fresken bedeckten nahezu alle Hauswände. Viele gehören zu den bekanntesten Werken der römischen Kunst. Es gibt vier große pompejanische Stilrichtungen:
1. Erster Stil – Inkrustationsstil
- imitiert Marmorplatten
2. Zweiter Stil – Architekturillusion
- optische Täuschungen & dreidimensionale Räume
3. Dritter Stil – zarte Ornamentik
- feine Figuren, schmale Säulen, helle Farben
4. Vierter Stil – Fantasie & Überfluss
- eine Mischung aus Illusion, Ornamentik & Mythologie
Berühmte Beispiele finden sich im Haus der Vettier, im Haus des Fauns und im Haus der Mysterien.
Mosaike – Steinbilder von hoher Qualität
Mosaike waren ein Ausdruck gehobenen Geschmacks und sehr langlebig. Sie schmückten Böden, Innenhöfe und Eingänge.
Beliebte Motive:
- Tiere
- Mythische Figuren
- Porträts
- Geometrische Muster
Berühmte Mosaike Pompejis:
- „Cave Canem“ – Vorsicht vor dem Hund
- Mosaik des Alexanderkampfes (Haus des Fauns)
- Fischmosaike in Küchentrakten
Skulpturen & Statuen – Meisterwerke des Alltags
Pompeji besaß viele hochwertige Skulpturen aus Bronze und Marmor. Sie schmückten:
- öffentliche Plätze
- Gärten
- Tempel
- reiche Privathäuser
Die berühmte Bronze „tanzender Satyr“ stammt aus Pompeji und zeigt den hohen Kunststandard.
Graffiti – die „kleine Kunst“ der Pompejaner
Pompeji besitzt über 10.000 Graffiti – kurze Texte, Zeichnungen, Kalender, Skizzen und Liebesbotschaften.
Was die Graffiti zeigen:
- politische Botschaften
- Preise & Werbung
- Witze
- Zeichnungen von Gladiatoren
- Gedichte & Liedertexte
Viele Graffiti gelten als frühe Formen von Street Art.
Kunsthandwerk – Berufe & Werkstätten
Pompeji war voller Handwerksbetriebe, die künstlerisch arbeiteten:
- Maler & Freskenkünstler
- Mosaikleger
- Goldschmiede
- Bronzegießer
- Steinmetze
- Keramiker
Werkstätten arbeiteten oft direkt in Privathäusern oder kleinen Läden an der Straße.
Mehr dazu findest du hier:
→ Handwerk & Berufe
Kunst in religiösen Ritualen
Kunst spielte eine zentrale Rolle im römischen Glauben. Tempel waren reich dekoriert und dienten als Orte für Opfer, Feste und Prozessionen.
Typische Kunstformen im religiösen Kontext:
- Statuen von Göttern
- Votivtafeln
- Reliefs mit Opferdarstellungen
- Architekturverzierungen
In Lararien (Hausaltären) fanden sich Miniaturfiguren der Schutzgeister.
Kunst & soziale Unterschiede
Kunst in Pompeji war nicht nur für Reiche. Viele Tavernen, Werkstätten und kleine Häuser waren dekoriert – oft mit einfacheren Motiven.
Reiche Haushalte hatten hingegen:
- mehrfarbige Fresken
- Bronzestatuen
- kunstvolle Gartenanlagen
- komplexe Mosaikböden
Was am Tag des Ausbruchs geschah
Der Vesuvausbruch konservierte viele Kunstwerke in erstaunlichem Zustand. Farben blieben erhalten, Bronze erstarrte, und Fresken überlebten durch Asche und Gestein.
Heute ist Pompeji eines der wichtigsten Freiluftmuseen der Welt.
Fazit
Musik und Kunst waren Herzstücke des Lebens in Pompeji. Die Stadt zeigt, wie künstlerisch und kulturell reich die römische Welt war. Ihre Fresken, Mosaike, Instrumente und Theater lassen uns tief in eine antike Kultur eintauchen, die erstaunlich modern wirkt.