Amphitheater Pompeji – Geschichte, Gladiatoren, Architektur & Bedeutung

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Das Amphitheater von Pompeji ist eines der ältesten und eindrucksvollsten Amphitheater der römischen Welt. Es wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. erbaut und ist damit rund 150 Jahre älter als das Kolosseum in Rom. Mit Platz für bis zu 20.000 Zuschauer war es einer der größten Veranstaltungsorte Kampaniens und spielte eine zentrale Rolle im sozialen Leben Pompejis. Dieser ausführliche Artikel zeigt dir die faszinierende Geschichte, Bauweise, Nutzung und Besonderheiten des Amphitheaters – sowie praktische Tipps für deinen Besuch.

Amphitheater von Pompeji

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Was macht das Amphitheater von Pompeji so besonders?

Im Gegensatz zu vielen anderen römischen Amphitheatern wurde das Amphitheater von Pompeji komplett in Stein gebaut – ohne den natürlichen Hang eines Hügels zu nutzen. Das war für die Zeit außergewöhnlich und zeigt den Reichtum und die Ambitionen der Stadt.

Es ist das älteste vollständig erhaltene Amphitheater der Welt. Dadurch bietet es einen einzigartigen Blick in die römische Baukunst und in die unterhaltungsreiche Welt der Gladiatorenspiele. Der Ort ist bis heute erstaunlich gut erhalten und gehört zu den beliebtesten Fotospots in Pompeji.

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Die Eintrittskarten sind nicht ganz preiswert, aber für so eine weltbekannte Sehenswürdigkeit aber auch nicht überteuert. Kinder unter 18 Jahre sind frei (Ausweis wird kontrolliert). Sehr viele Besucher kaufen die Pompei-Tickets vorher im Internet, unter anderem um stundenlanges Anstehen an einer Kasse am Eingang zu vermeiden. Es gibt eine gute deutschsprachige Webseite für die Tickets: Hier Klicken

Geschichte des Amphitheaters

Das Amphitheater wurde im Jahr 70 v. Chr. von zwei lokalen Politikern – Quinctius Valgus und Marcus Porcius – gestiftet. Sie wollten damit ihren politischen Einfluss stärken und der Bevölkerung ein spektakuläres Bauwerk schenken. In der römischen Welt waren öffentliche Spiele ein wichtiges Mittel, um Popularität zu gewinnen.

Pompeji war zu dieser Zeit eine wohlhabende Stadt mit einer schnell wachsenden Bevölkerung. Das Amphitheater bot Platz für bis zu 20.000 Zuschauer – mehr als die damalige Einwohnerzahl. Das zeigt, dass auch Menschen aus Nachbarstädten zu Veranstaltungen anreisten.

Das Amphitheater wurde über Jahrhunderte genutzt – bis zum Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr., der die Stadt unter einer Ascheschicht begrub und das Gebäude bemerkenswert gut konservierte.


Die Architektur – Meisterwerk römischer Ingenieurskunst

Das Amphitheater ist eine Ellipse mit einer Länge von 135 Metern und einer Breite von 104 Metern. Die Arena misst rund 60 × 40 Meter. Die Zuschauerreihen bestehen aus mehreren Ebenen und wurden in drei soziale Kategorien unterteilt – je nach Status.

Die wichtigsten architektonischen Merkmale:

  • Komplett aus Stein gebaut – extrem stabil und aufwendig
  • Doppelte Treppensysteme – schnelle Wege für große Menschenmengen
  • Tunnel und Bogengänge – funktional und elegant
  • Perfekte Akustik – selbst leise Rufe waren hörbar
  • Künstlerische Wandmalereien (heute kaum erhalten)

Die Anlage besaß außerdem eine umlaufende Mauer, die Zuschauer trennte und als Sicherheitsbarriere diente.


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Wie funktionierten die Gladiatorenspiele?

Gladiatorenspiele waren ein gesellschaftliches Großereignis – brutal, laut und spektakulär. Sie fanden meist an religiösen Festtagen oder zu Ehren bedeutender Persönlichkeiten statt.

Typische Arten von Kämpfen:

  • Gladiator gegen Gladiator – verschiedene Waffenklassen
  • Tierkämpfe – Wildschweine, Bären, Wölfe
  • Jagdsimulationen
  • Trainingskämpfe

Die Gladiatoren wurden oft in speziellen Kasernen ausgebildet. In Pompeji gab es die berühmte Gladiatorenkaserne in der Nähe des Theaters.

Wenn du dich für andere öffentliche Orte Pompejis interessierst, findest du hier den Artikel zum Theater:
Theater Pompeji


Der Aufstand im Amphitheater – eines der berühmtesten Ereignisse Pompejis

Im Jahr 59 n. Chr. kam es im Amphitheater zu einem blutigen Konflikt zwischen Einwohnern Pompejis und Besuchern aus Nuceria. Auslöser war vermutlich ein Streit zwischen Fans rivalisierender Gladiatorenschulen.

Der Konflikt eskalierte so sehr, dass mehrere Menschen starben. Der römische Kaiser Nero erließ daraufhin ein beispielloses Verbot: Das Amphitheater wurde für 10 Jahre geschlossen.

Dieses Ereignis ist sogar in einem berühmten Wandgemälde festgehalten, das heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel ausgestellt ist.
Mehr zum Museum findest du hier:
Museum Neapel


Die Zuschauer – wer saß wo?

Die Plätze im Amphitheater waren klar nach sozialem Status aufgeteilt. Das ist typisch für römische Großbauten.

Oberschicht (VIP-Bereich)

  • Direkt an der Arena
  • Eigene Sitze
  • Beste Sicht

Mittelschicht

  • Mittlere Reihen
  • Gute Sicht, aber ohne Komfort

Unterschicht & Gäste

  • Höchste Reihen
  • Teilweise steil und anstrengend zu erreichen

Frauen saßen meist ganz oben – außer sie gehörten zur Oberschicht.


Das Leben rund um das Amphitheater

An Tagen, an denen Spiele stattfanden, muss es in Pompeji extrem lebhaft gewesen sein. Straßenhändler verkauften Essen und Trinken, Musiker unterhielten die Massen, und überall roch es nach Gewürzen, Wein und gebratenem Fleisch.

Typisch waren:

  • Wein- und Obststände
  • Würstchenverkäufer
  • Gewürz- und Kräuterhändler
  • Würfelspieler und Taschendiebe

Die Spiele waren ein Spektakel – laut, farbenfroh, chaotisch.


Die Arena – Zentrum des Geschehens

Die Arena besteht aus fest gestampftem Boden und ist komplett oval. Unter der Arena gab es in Pompeji keine unterirdischen Tunnel, wie man sie aus späteren Amphitheatern kennt. Die Kämpfer betraten die Arena über zwei große Eingänge.

Die Mauern sind hoch genug, um Tiere und Gladiatoren sicher zu trennen. Auf der Innenwand finden sich noch heute Abnutzungsspuren, die von Seilen oder Holzkonstruktionen stammen.


Besonderheiten des Amphitheaters

Das Amphitheater Pompejis hat mehrere einzigartige Merkmale:

  • Es ist älter als das Kolosseum.
  • Es wurde vollständig auf ebenem Boden errichtet.
  • Die Außenmauern sind in zwei Ebenen mit Bögen gegliedert.
  • Es wurde lange genutzt – bis kurz vor dem Vulkanausbruch.
  • Es war Schauplatz eines überlieferten Massenskandals (Aufstand 59 n. Chr.).

Als einziges Amphitheater wurde es im 20. Jahrhundert von der Band Pink Floyd als Konzertort genutzt – das berühmte „Live at Pompeii“ wurde hier gedreht.


Amphitheater heute – was du sehen kannst

Das Amphitheater ist hervorragend erhalten und frei zugänglich im östlichen Teil der Ausgrabungen. Du kannst alle Ränge erklimmen, durch die Gänge laufen und sogar in der Arena stehen – ein eindrucksvolles Gefühl.

Besonders sehenswert:

  • Der komplette Rundgang durch alle Ebenen
  • Der Blick vom obersten Rang auf das Areal
  • Die massiven Torbögen der Arena
  • Die monumentale Außenansicht

Wenn du danach mehr Orte besuchen möchtest, findest du hier passende Infos zur Region:
Amalfiküste


Wie gelangt man zum Amphitheater?

Das Amphitheater liegt im südöstlichen Bereich der Ausgrabungen und ist ideal über den Eingang Porta Anfiteatro erreichbar. Es ist der ruhigste Eingang Pompejis und wird oft von Touristen übersehen.

Von anderen Punkten Pompejis aus:

  • Forum → Amphitheater: ca. 10–15 Minuten
  • Theater → Amphitheater: ca. 5–7 Minuten
  • Thermen → Amphitheater: ca. 10 Minuten

Mehr Übersicht findest du im Artikel zur idealen Besuchsdauer:
Wie viel Zeit braucht man?


Beste Besuchszeit

Das Amphitheater liegt komplett offen im Sonnenlicht. Daher ist ein Besuch am Morgen oder späteren Nachmittag ideal, besonders im Sommer.
Mehr dazu:
Pompeji Sommer


Tipps für deinen Besuch

  • Besuche das Amphitheater morgens – ideal für Fotos.
  • Erklimme unbedingt den oberen Rang für den besten Blick.
  • Plane 20–30 Minuten für den Rundgang ein.
  • Wenn du Pink Floyd magst: Schau, wo das Konzert gefilmt wurde.

Fazit

Das Amphitheater von Pompeji ist ein beeindruckendes Monument römischer Baukunst – älter als das Kolosseum, gut erhalten und historisch bedeutend. Es zeigt nicht nur die Architektur, sondern auch das soziale Leben einer antiken Stadt. Wer Pompeji besucht, sollte diesen Ort auf jeden Fall sehen. Das Gefühl, in der Arena zu stehen, in der Menschen vor 2000 Jahren kämpften und jubelten, ist unvergleichlich.

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