Alltag der Römer in Pompeji – Leben, Wohnen, Arbeit & Freizeit

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Pompeji ist der weltweit beste Ort, um das echte Leben der Römer zu verstehen. Keine andere antike Stadt ist so vollständig erhalten – mit Häusern, Werkstätten, Tavernen, Straßen, Thermen, Graffiti und sogar Essensresten. Der Vesuv bewahrte Pompeji wie in einer Zeitkapsel. Dieser ausführliche Artikel zeigt dir, wie die Menschen wirklich lebten: wie sie wohnten, arbeiteten, liebten, feierten, spielten und ihren Alltag organisierten.

Belebte Straße in Pompeji - typischer Alltag

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Wie viele Menschen lebten in Pompeji?

Pompeji hatte kurz vor dem Vesuvausbruch etwa 12.000 bis 20.000 Einwohner. Die Stadt war überraschend dicht besiedelt. Sie lag an einer wichtigen Handelsstraße und war ein Zentrum für Landwirtschaft, Weinproduktion, Handwerk und Handel.

Die Bevölkerung setzte sich zusammen aus:

  • reichen Familien
  • Mittelstand (Händler, Handwerker)
  • Arbeitern & Sklaven
  • Fremden & Reisenden 

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    Die Eintrittskarten sind nicht ganz preiswert, aber für so eine weltbekannte Sehenswürdigkeit aber auch nicht überteuert. Kinder unter 18 Jahre sind frei (Ausweis wird kontrolliert). Sehr viele Besucher kaufen die Pompei-Tickets vorher im Internet, unter anderem um stundenlanges Anstehen an einer Kasse am Eingang zu vermeiden. Es gibt eine gute deutschsprachige Webseite für die Tickets: Hier Klicken

Der Tagesablauf in Pompeji – vom Morgen bis zum Abend

Der Alltag begann früh. Noch vor Sonnenaufgang waren die Straßen voller Menschen: Bäcker heizten ihre Öfen, Bauern brachten Waren in die Stadt, Händler öffneten ihre Läden.

Morgen (ca. 6–10 Uhr)

  • Frühstück: Brot, Oliven, Käse
  • Handwerker öffnen ihre Werkstätten
  • Marktstände voller Gemüse, Fisch, Obst
  • Viele Römer gingen in die Thermen (Morgenbad war häufig)

Mittag (10–14 Uhr)

  • Geschäfte, Werkstätten und Tavernen sind am aktivsten
  • Garküchen (Thermopolia) verkaufen warme Speisen
  • Kaufleute, Händler und Unternehmer treffen sich im Forum

Nachmittag (14–18 Uhr)

  • Freizeit: Theater, Amphitheater, Spiele
  • Sport in der Palaestra
  • Thermen besuchen

Abend

  • Familienessen in den Häusern
  • Besuch in Tavernen
  • Religiöse Rituale in Schreinen

Der Tag war strukturiert – aber vielfältig. Pompeji war eine lebendige, produktive Stadt.


Wohnen in Pompeji – reich & arm im Vergleich

Pompeji zeigt extreme Unterschiede zwischen reichen Villen und einfachen Wohnungen.

Reiche Häuser

  • luxuriöse Villen mit Säulengärten
  • Fresken in allen Räumen
  • Mosaikböden
  • private Bäder
  • eigene Küche, Vorratsräume und Hauspersonal

Beispiele großer Häuser:
Haus des Fauns, Haus der Vettier, Villa dei Misteri

Einfachere Wohnungen

  • Einkammerwohnungen
  • Räume über Läden oder Tavernen
  • Schlichte Betten, kaum Dekoration
  • keine eigene Küche (man aß in Tavernen)

Das Leben der meisten Pompejaner war bescheiden – aber funktional.

Berufe & Arbeit – eine Stadt voller Handwerker

Pompeji war wirtschaftlich sehr aktiv. Hunderte Werkstätten (lat. „officinae“) sind identifiziert worden.

Typische Berufe:

  • Bäcker (Pistrina)
  • Weinhändler
  • Fleischer
  • Schmiede
  • Schneider
  • Fischer & Fischsoßenproduzenten
  • Töpfer
  • Steinmetze
  • Maler, Bildhauer
  • Lehrer

Handwerk machte Pompeji reich. Besonders berühmt ist die Produktion von Garum, einer hochwertigen Fischsoße.


Frauen in Pompeji – deutlich mehr Freiheiten als später

Pompejanische Frauen hatten mehr Rechte und Freiheiten als im Mittelalter oder in vielen späteren Gesellschaften.

  • Durften Geschäfte führen
  • Leiteten manchmal ganze Betriebe
  • Hatten eigenes Vermögen
  • waren religiös aktiv
  • nahmen am städtischen Leben teil

Beispiele erfolgreicher Frauen:

  • Eumachia – Unternehmerin, Stifterin eines großen Gebäudes am Forum
  • Vettier-Frauen – wohlhabende Besitzerinnen

Familienleben & Kinder

Familien waren zentral für das soziale Leben. Typisch:

  • Mehrgenerationenhaushalte
  • Kinder spielten in Innenhöfen oder auf den Straßen
  • Sklaven halfen im Haushalt
  • Religiöse Familienaltäre (Lararia) standen in vielen Räumen

Spiele waren weit verbreitet:

  • Kreisel
  • Kügelchen
  • Brettspiele
  • Würfel
  • Ritterspiele

Auch Ferseher mit Kinderfiguren zeigen den Alltag der Kleinsten.


Schulen & Bildung

Die meisten Jungen erhielten eine Grundbildung:

  • Lesen
  • Schreiben
  • Rechnen

Mädchen bekamen oft Haus- und Familienunterricht.

Reiche Familien leisteten sich privat Lehrer.


Freizeit & Unterhaltung – Pompeji war eine lebendige Stadt

Amphitheater

Pompejis Amphitheater ist das älteste der Welt. Gladiatorenkämpfe, Tierkämpfe und Shows waren sehr beliebt.
→ Amphitheater-Artikel

Theater

Das Große Theater und das Odeon wurden für Musik, Komödien und Dramen genutzt.

Thermen

Viele Römer besuchten die Thermen täglich – für Sport, Hygiene und Gespräche.
→ Thermen-Artikel

Tavernen & Garküchen

Pompeji hatte über 150 Garküchen – ideal für ein schnelles, warmes Essen.

Sexualität & Erotik

Erotik war Teil des Alltags, besonders sichtbar in Fresken, Graffiti und Kultsymbolen.
→ Sexleben-Artikel


Religion & Rituale

Religion war tief im Alltag verankert. In jedem Haus stand ein kleiner Altar (Lararium), der die Schutzgeister der Familie ehrte.

Wichtige Gottheiten:

  • Jupiter
  • Juno
  • Minerva
  • Venus
  • Dionysos

Schöne Beispiele findest du in:
Häusern & Villen


Tiere & Haustiere

Hunde, Katzen, Hühner und Ziegen waren weit verbreitet. Berühmt ist der Gipsabdruck eines angeketteten Hundes.

Spuren von Haustieren findet man auf:

  • Mosaiken
  • Wandmalereien
  • Graffiti

Kleidung & Schmuck

Typische Kleidung:

  • Tunika
  • Toga
  • Stola
  • Sandalen

Schmuck war weit verbreitet: Amulette, Ringe, Halsketten.


Essen & Trinken

Pompejianer aßen einfach, aber frisch:

  • Brot
  • Wein
  • Oliven
  • Obst
  • Käse
  • Fisch & Meeresfrüchte
  • Fleisch (seltener)

Thermopolia (Garküchen) waren die „Fast-Food-Restaurants“ der Antike.


Straßenleben & Verkehr

Die Straßen Pompejis waren lebendig: Händler, Handwerker, Tiere, Karren, Passanten. Wasserkanäle, Gehsteige und Zebrastreifen zeigen, wie gut organisiert die Stadt war.

Mehr dazu bald im Artikel:
„Straßen & Stadtplanung Pompeji“


Fazit

Der Alltag in Pompeji war vielfältig, organisiert und überraschend modern. Die Menschen arbeiteten hart, lebten in Familien, pflegten Traditionen und genossen ihre Freizeit. Pompeji zeigt eine römische Stadt in voller Blüte – detailreich, lebendig und real. Kein anderer Ort lässt uns das Leben der Römer so klar und intensiv erleben.

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