Die berühmtesten Häuser von Pompeji – Fresken, Alltag & Geschichte

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Pompeji ist einzigartig: Keine andere antike Stadt der Welt bietet einen so detaillierten Einblick in das tägliche Leben der Römer. Neben Tempeln, Thermen und öffentlichen Plätzen sind es vor allem die privaten Häuser, die Pompeji weltbekannt gemacht haben. Villen mit prächtigen Fresken, luxuriöse Gartenanlagen, farbenfrohe Mosaike und perfekt erhaltene Räume erzählen Geschichten über Liebe, Handel, Kunst, Reichtum – und auch über Armut.

Haus in Pompeji, teilweise erhalten

Dieser ausführliche Artikel stellt die berühmtesten Häuser Pompejis vor, erklärt ihre Bedeutung und zeigt, welche davon du auf deiner Reise unbedingt sehen solltest. Zudem erfährst du, wie die Römer wirklich wohnten, wie ihre Häuser aufgebaut waren und warum Pompeji in dieser Form nirgendwo sonst auf der Welt existiert.

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Warum sind die Häuser Pompejis so einzigartig?

Die Häuser der reichen Pompejaner sind die am besten erhaltenen Wohngebäude des gesamten römischen Reiches. Was Pompeji besonders macht:

  • Vulkanausbruch konservierte Wände, Dächer, Gärten und Möbel
  • Fresken in leuchtenden Farben
  • Mosaikböden in perfektem Zustand
  • Wasseranlagen, Brunnen, Säulenhöfe
  • Graffiti, Werkzeuge, Alltagsspuren

Nirgendwo sonst auf der Welt kann man so gut nachvollziehen, wie eine römische Familie im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte.

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Die Eintrittskarten sind nicht ganz preiswert, aber für so eine weltbekannte Sehenswürdigkeit aber auch nicht überteuert. Kinder unter 18 Jahre sind frei (Ausweis wird kontrolliert). Sehr viele Besucher kaufen die Pompei-Tickets vorher im Internet, unter anderem um stundenlanges Anstehen an einer Kasse am Eingang zu vermeiden. Es gibt eine gute deutschsprachige Webseite für die Tickets: Hier Klicken

Wie waren römische Häuser aufgebaut?

Die meisten Häuser Pompejis folgten einem klaren Grundriss. Typisch waren:

  • Vestibulum – schmaler Eingangsraum
  • Fauces – Gang zum Haupthof
  • Atrium – zentraler Innenraum mit Oberlicht
  • Impluvium – Wasserbecken für Regen
  • Tablinum – Büro des Hausherrn
  • Peristyl – Garten mit Säulengang
  • Küche, Schlafzimmer, Vorratsräume

Reiche Häuser hatten eigene Bäder, Mosaikböden und Kunstwerke. Einfachere Häuser waren überraschend klein und schlicht.


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1. Haus des Fauns – das größte und reichste Haus Pompejis

Das Haus des Fauns ist die berühmteste private Residenz Pompejis. Es misst über 3.000 m² und war eines der luxuriösesten Häuser des ganzen Römischen Reiches.

Highlights:

  • Mosaik „Alexanderschlacht“ – eines der bedeutendsten Mosaike der Welt
  • Bronzestatue des tanzenden Fauns
  • Gigantisches Peristyl mit Garten
  • Zahlreiche Fresken, Mosaike und Säulenhallen

Der Name stammt von der kleinen Statue des Fauns, die im Atrium gefunden wurde.

Für viele Besucher ist das Haus des Fauns das absolute Highlight Pompejis.


2. Villa dei Misteri – das berühmteste Fresko der Römerzeit

Außerhalb der Stadtmauer liegt die Villa dei Misteri – eine riesige Luxusvilla mit dem bekanntesten Freskenzyklus der Antike: den sogenannten „Mysterienfresken“.

Was macht diese Villa so besonders?

  • Perfekt erhaltene Wandmalereien in intensiven Rot- und Ockertönen
  • Darstellungen eines rituellen Dionysoskultes
  • Über 60 Räume
  • Große Wirtschaftstrakte (Weinproduktion)

Das Fresko zeigt eine junge Frau, die in eine religiöse Gemeinschaft eingeführt wird – eine Art symbolische Hochzeit mit Dionysos.

Ein kultureller Schatz ohne Vergleich.


3. Haus der Vettier – Wohlstand und Alltagskultur

Die Brüder Aulus und Restitutus Vettius, reiche Händler, bewohnten dieses prachtvolle Haus. Besonders berühmt ist das „Priapus-Fresko“, das Fruchtbarkeit und Wohlstand symbolisiert.

Sehenswert:

  • Farbenprächtige Fresken im 4. pompejanischen Stil
  • Schöner Garten mit Statuen
  • Kultmotive, Götterszenen und erotische Darstellungen

Das Haus zeigt, wie erfolgreiche Unternehmer lebten – reich, aber ohne aristokratische Wurzeln.


4. Haus der Tragischen Dichter

Berühmt wegen des Mosaiks „Cave Canem“ – Vorsicht vor dem Hund. Eines der wichtigsten römischen Symbole überhaupt.

Weitere Highlights:

  • Perfekt proportioniertes Atrium
  • Fresken aus der griechischen Mythologie
  • Erhaltene Möbelabdrücke

Das Haus ist kleiner als andere berühmte Gebäude – aber künstlerisch herausragend.


5. Haus des Labyrinths

Seinen Namen erhielt das Haus wegen eines Freskos, das den Minotaurus im Labyrinth zeigt.

Besonders wichtig:

  • Frühe pompejanische Wandmalerei
  • Komplexe Raumstruktur
  • Verbindung zwischen griechischer und römischer Kunst

Das Haus gehört zu den älteren Residenzen Pompejis.


6. Haus der Faunfigur (Faun-Haus Nr. 2)

Weniger bekannt als das große Haus des Fauns, aber ebenfalls berühmt für eine bronzene Faunfigur und elegante Architektur.


7. Haus des Poeten

Hier wurden Fresken von Schauspielern, Lesern und Dichtern gefunden. Das Haus gehörte vermutlich einem Schriftsteller oder gebildeten Bürger.

  • Rote und gelbe Fresken
  • Bibliotheksraum
  • Griechische Motive

8. Haus der Amorischen Fresken

Berühmt für zarte Darstellungen kleiner Götterchen („Amorini“). Die Fresken zeigen Handwerk, Feste und Liebesszenen.

Ein Meisterwerk römischer Innenkunst.


9. Haus der Geometrischen Mosaike

Besonders elegant: Der Boden besteht aus schwarzen und weißen geometrischen Mustern – unglaublich modern wirkend.

Architekten und Designer lassen sich bis heute davon inspirieren.


10. Häuser einfacher Bürger – die vergessene Mehrheit

Nicht alle Häuser waren groß. Viele Menschen wohnten in:

  • Einraumwohnungen
  • Kleinwohnungen über Tavernen
  • Schlichten Lehmhäusern

Diese kleineren Häuser zeigen:

  • wie Händler lebten
  • wie Werkstätten funktionierten
  • wieviel bescheidener der Alltag vieler Pompejaner war

Besonders typisch:

  • schmale Betten
  • keine Fresken
  • ein Ofen, ein Tisch, einfache Regale

Was verraten diese Häuser über Pompeji?

Sehr viel – Pompeji war eine lebendige, dynamische Stadt:

  • Reichtum war weit verteilt – viele Bürger waren wohlhabend.
  • Handel spielte eine große Rolle (Wein, Olivenöl, Fischsaucen).
  • Kunst war allgegenwärtig – Fresken überall.
  • Familienleben fand im Atrium statt.
  • Gärten hatten religiöse und repräsentative Bedeutung.

Die Häuser sind wie ein Fenster in den Alltag einer vergangenen Welt.


Warum sind die Fresken so gut erhalten?

Weil sie durch den Vesuvausbruch:

  • luftdicht verschlossen
  • vor UV-Licht geschützt
  • vor Feuchtigkeit isoliert

Ein natürlicher „Museumseffekt“ – über 1700 Jahre lang.


Wie besucht man die Häuser heute?

Viele Häuser sind im Wechsel geöffnet, da sie restauriert werden müssen. Grundsätzlich sind aber immer mehrere große Villen zugänglich.

Tipps:

  • Komm früh am Tag – beste Lichtverhältnisse.
  • Folge einer geplanten Route (siehe unten).
  • Achte auf geöffnete und geschlossene Bereiche – es wechselt täglich.

Für deine Besuchsplanung:
Pompeji Routen


Empfohlene 2-Stunden-Hausroute

  • Haus der Vettier
  • Haus des Fauns
  • Haus der Tragischen Dichter

Empfohlene 4-Stunden-Hausroute

  • Haus der Vettier
  • Haus des Fauns
  • Haus der Tragischen Dichter
  • Haus des Labyrinths
  • Haus des Poeten

Fazit

Die Häuser Pompejis sind mehr als archäologische Sehenswürdigkeiten – sie sind Zeitkapseln. Sie lassen dich in das echte Leben der Römer eintauchen: ihre Kunst, ihre Gärten, ihre Träume, ihren Alltag. Nirgends sonst auf der Welt existiert eine solch gut erhaltene, vollständige Wohnlandschaft aus der Antike. Wer Pompeji besucht, sollte unbedingt mehrere dieser Häuser besichtigen – sie gehören zu den beeindruckendsten Zeugnissen der römischen Kultur.

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